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Brillen: die Färbung unserer Linsen und die Blickrichtungen

Wir gehen davon aus, dass wir immer in jedem Moment durch eine bestimmte Brille auf die Welt blicken. (Unsere Brillen können wir möglicherweise wechseln.) Spiele und Methoden können uns unsere jeweilige Brille, durch die wir auf Geld blicken, bewusst machen, indem sie die Färbung der Brille, durch die wir blicken, noch mehr verstärken oder uns eine ganz andere, vielleicht völlig unbekannte Sicht auf das Geld anbieten.

Beispiel Monopoly: Viele Menschen kennen das Brettspiel, bei dem am Ende nur ein:e Spieler:in gewinnt, nachdem sie:er alle anderen finanziell „erledigt“ hat. Spielspaß hat am Ende der:die eine Gewinner:in, die anderen vielleicht nur solange sie eine gewisse Hoffnung auf Gewinn haben. Sinnvoll wäre es, wenn sich die Beteiligten nach dem Ende des Spiels die Mechanismen, die zu Gewinn und Verlust geführt haben, ansehen würden. So wie dieses Monopoly mit seinem hartem Wettbewerb funktionieren weite Teile unserer Wirtschaft.

Beispiel Bielefelder Werte-Scheine: Jeder einzelne Werteschein wird aufwändig individuell hergestellt und mit Werten verbunden, die die Herstellerin dem Beschenkten zuschreibt. Das ist eine künstlerische Persiflage auf Geldscheine. Die oder der Beschenkte kann sich dafür zwar nichts kaufen, aber er wird dadurch auf eine menschliche Weise gestärkt.

Der Blick auf das Geschehen außen und auch in uns selbst hinein

Hier geht’s also immer um’s Geld. Es geht um seine Beziehungen zu uns, zu unseren Mitmenschen und zu unserer Mitwelt darüber hinaus. Als Menschen kennen wir grundsätzlich zwei Wahrnehmungs- und Erfahrungsbereiche: Innen und Außen. Wir können etwas in uns wahrnehmen und außerhalb von uns. Keiner der Bereiche ist generell wichtiger als der andere. So kennen wir nun Methoden, die stärker für das innere Wahrnehmen von Geld geeignet sind als für das äußere und umgekehrt:

  1. Einige von uns hier aufgeführte Methoden erlauben Blicke auf die systemischen Zusammenhänge „im Außen“, also auf unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und deren Einbettung in die Natur. Wie entsteht Geld, wie strömt es durch die Wirtschaft, wie wandert es zwischen den Akteur:innen, in welchen Ausdrucksformen liegt es vor, was bewirkt es – so weit äußerlich fassbar – und wie verschwindet ein Teil davon wieder? Es geht also darum, dass wir das Verhältnis zwischen Geld und Welt beleuchten und dadurch genauer erkennen.
  2. Wir geben hier aber auch einer Reihe von Methoden Raum, die unsere Aufmerksamkeit auf Vorgänge in uns Menschen richten. Sie machen uns deutlich, was in uns passiert, sobald wir mit Geld umgehen. Dabei geht es also vorrangig um das Verhältnis zwischen Geld und uns. Was in uns geschieht oder auch nicht geschieht, hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie wir nach außen handeln. Nehmen wir das bewusst wahr, können wir mehr und mehr mögliche übermäßige Identifikationen und störende Blockaden lösen.

Niveaus unseres wirtschaftlichen Austauschs

Vereinfacht und beispielhaft gesagt: Wir können unterschiedliche Formen des materiellen Gebens und Nehmens sehr hautnah erleben, um daraus zu lernen, wenn wir geeignete Methoden anwenden, die sich mit Geld beschäftigen. Wir behaupten die folgenden (archetypischen?) Niveaus bzw. Qualitäten:

a.) leistungslose Gewinne (Renten)

b.) Austausch zwischen Angebot und Nachfrage nach dem (Markt-)Leistungsprinzip

c.) mitfühlende, bedürfnisorientierte Zusammenarbeit oder

d.) das sinnorientierte Beitragen zu einem größeren Ganzen

Mit einigen anderen Methoden können wir sogar probeweise in das Gestalten gehen, also die gewünschte Form des Umgangs ausprobieren oder sogar unmittelbar für die reale Welt („in echt“) initiieren.

Mit diesen Methoden lassen sich sehr unterschiedliche Erfahrungen machen

Einige der Methoden zielen von vornherein darauf ab, dass sie etwas Unbewusstes bewusst machen (wie bspw. Systemaufstellungen oder 4D-Mapping oder Geldbörsenschau), andere ermöglichen das Ausleben von Spiellust oder anderer Bedürfnisse, ohne diese reflektieren zu wollen. Falls die Reflektion dessen dennoch erwünscht ist, muss diese noch angefügt werden – möglichst kompetent.

Zur Zeit lassen wir die verschiedenen Arten von Methoden in bunter Mischung beieinander stehen. Wir kennzeichnen sie auch nicht näher.

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