Wie wäre es, wenn wir Gradido statt Euro verwenden würden?
In allen Euro-Preisen sind unsichtbare Steuern und Zinsen enthalten. Sie sammeln sich im Verlauf einer Produktionskette vom Bodenschatz bis zum Endprodukt immer mehr an und werden letztlich von den Endverbrauchern bezahlt. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung gehört zu den Zinsgewinnern, die von diesem System profitieren. Die Zusammenhänge werden zum Beispiel hier bei monneta.org erklärt.
Muss das System eigentlich so funktionieren? Oder sind Alternativen denkbar? Wie könnte so ein Systemwechsel aussehen? Mit diesem Spiel wird zunächst der in den Preisen enthaltene Anteil an Steuern und Zinsen spürbar. Die Teilnehmenden können nach einigen Runden als Alternative dazu die Grundzüge des von Bernd Hückstädt und Margret Baier entwickelten Gradido-Systems erleben und auch, wie der Systemwechsel vom Euro zum Gradido aussehen könnte.
Ähnlich wie dieses Systemwechselspiel will auch Monetarium die Unterschiede zwischen Euro und einem alternativen Geldsystem erlebbar machen. In Bezug auf den ersten Teil des Spiels liegt bei Monetarium der Schwerpunkt auf dem Euro als Fiat-Geldsystem, während hier die in den Preisen enthaltenen Abgaben (Zinsen und Steuern) im Mittelpunkt stehen und außerdem ein besonderes Augenmerk auf den sozialen Prozess des Wandels vom Euro zum Alternativsystem gelegt wird.
Teresa Karayel hat eine schriftliche Spielanleitung und ein Erklärvideo dazu erstellt. Zu dieser Methode gibt es auch einen Steckbrief.
Eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Gradido-System ermöglicht das Gradido-Spiel.
Anna-Lisa Schmalz