Nur wenige Spiele geben uns Antworten auf diese Frage
Es gibt ja eine Reihe von Komplementärwährungen, die andere Konstruktionsansätze verwirklichen, einige davon sind auch relativ erfolgreich wie der Chiemgauer. Wenn sie jedoch zu erfolgreichen werden sollten, dürften jedoch die jeweiligen zuständigen Zentralbanken einschreiten. Sie müssten das aus gesetzlichen Gründen tun, sie verfügen nur über einen geringen Spielraum.
Die Frage nach dem Systemwechsel stellt Menschen natürlich vor eine mächtige Herausforderung! Geld ganz neu denken und besser gestalten… Wir haben dementsprechend auch nur wenige Ansätze gefunden:
Das Gradido-Spiel wurde von Teresa Karayel entwickelt, die sich auch überlegt hat, wie der Systemwechsel von Euro zu Gradido – in abstrahierter und stark vereinfachter Form – ablaufen könnte.
Die Grundlage für Monetarium und Systemwechselspiel bildet das Spiel €uro bleib‘ im Vulkanland! vom Spieleentwickler Klemens Franz. Bei den Währungen hinter diesen Spielen handelt es sich um Gleichgewichtsgelder. Dabei nimmt das Geld bis zu einem „Sättigungspunkt“ zu, um dadurch ein Gleichgewicht von Zuwachs und Abnahme zu erreichen. Bei beiden sind Grundeinkommen vorgesehen, und beide sind Schwundgelder, d.h. die Realwerte der Geldeinheiten (Scheinen) nehmen automatisch und berechenbar ab, um keinen Anreiz zur Hortung zu bieten. (Das Spiel Monetarium ist in der Ideenwerkstatt von Dag Schulze gereift.)
Beim Gradido-Spiel soll der Gradido erlernt werden. Das Systemwechselspiel von Euro zu Gradido macht die Veränderung selbst sehr stark zum Gegenstand und nutzt stärker als Monetarium sozialpsychologische Mechanismen. Es ist das einzige Spiel von den von uns untersuchten, dass einen Geldsystemwechsel tatsächlich im Spiel organisiert.
Auch bei Aufstellungen wie dem 4D-Mapping ist es aus unserer Sicht denkbar ebenfalls Systemveränderungsprozesse darzustellen.